Ein literarisches Highlight im Deutschunterricht |
Jan Vermeer hat 1666 „Die Malkunst“ geschaffen, ein Werk, das den Maler selbst mit dem Rücken zum Betrachter an seiner Staffelei zeigt und Eigentum des Kunsthistorischen Museums Wien ist. Um dieses Werk dreht sich der Roman „Rochade“ von Reinhard Tötschinger.
Der Autor stellte sein Werk vor kurzem den Schülerinnen und Schülern der vierten Klassen der MS Oberpullendorf in der Stadtbibliothek vor. Schauplatz ist Wien im Jahr 2022. Der fiktive Kanzler hat ein Auge auf das Kunstwerk geworfen und möchte dieses gerne in seinem Büro aufhängen. Nach einem missglückten Bombenattentat muss „Die „Malkunst“ aber vom Restaurator Clemens Hartmann schnellstens restauriert werden. Gemeinsam mit seinem Assistenten Huber wird eine Kopie angefertigt und diese dem möglichen Käufer untergejubelt mit dem Ziel, dass der Betrug nicht auffällt. Wie in der Rochade beim Schach werden in der Folge die verschiedenen Puzzle- und Spielteile im Roman miteinander vertauscht bzw. verwechselt um den König – in diesem Fall das Bild – in Sicherheit zu bringen und abzuschotten. So ergeben sich Einblicke in die Welt der Fälscher und es entsteht ein Verwirrspiel um die Frage nach Wahrheit, Illusion, Fiktion und Wirklichkeit. Die Lesung von Reinhard Tötschinger bot Einblicke in die Welt seines Romans und hinter die Kulissen des Schriftstellerdaseins. Mit seiner charismatischen Art nahm er die jungen Zuhörer mit auf eine Reise durch seine Gedankenwelt. Er beantwortete geduldig Fragen, erzählte von seinen eigenen Erfahrungen und ermutigte die Schüler, selbst kreativ zu werden und ihre Geschichten zu erzählen. Die Begegnung mit dem Autor war ein besonderes Erlebnis und wird den Burschen und Mädchen hoffentlich noch lange in Erinnerung bleiben. An diesem Vormittag wurde moderne Literatur lebendig.
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