1. Klasse - Unser |
Heute verbrachten wir unseren ersten Nationalpark-Unterrichtstag, natürlich mit unserem super-coolen Ranger Andy. Nach der 2. Stunde in der Schule brachen wir zur biologischen Station in Illmitz auf. Neben vielen anderen Forschungsprojekten erfolgt dort eine ornithologische Bestandserhebung und eine Überprüfung des Bruterfolges zentraler Brutvogelarten. Zu Beginn erkundeten wir die Gegend rund um die biologische Station und stellten unsere eigenen Schreibfedern aus Schilf her, die wir dann zum Festhalten von unserem ersten Arbeitsauftrag verwendeten: In kleinen Gruppen mussten wir in der nahe umliegenden Natur etwas Rotes, etwas Totes, etwas Stacheliges, etwas Buntes und etwas Grausiges finden. Danach diskutierten wir über unsere Funde und konnten viel Neues lernen: So ist zum Beispiel die Farbe Rot die Farbe der Vögel, zahlreiche Früchte und Beeren wie Kirschen, Erdbeeren und Hagebutten haben ihre rote Farbe, damit die Vögel sie leicht finden können. Wir wissen jetzt auch, warum manche Pflanzen mit Dornen oder Stacheln ausgestattet sind. Grausige Dinge sollen nicht verwechselt werden mit Sachen, die uns einfach nicht gefallen, sondern umfassen Gegenstände, die nicht in die freie Natur gehören, wie Plastiksackerl oder Aludosen. Tiere könnten dies fressen oder sich sonst wie daran verletzen. Im Laufe des Vormittags erhielt Andy einen Anruf aus der biologischen Station, dass ein Vogel „für uns“ gefangen worden war. Einer der vielen freiwilligen Mitarbeiter der biologischen Station erzählte uns, was mit den „gefangenen“ Vögeln passiert: Sie werden gemessen, gewogen und beringt, damit man sie auf ihren Flugreisen nicht aus den Augen verliert. Manchmal muss auch „Erste Hilfe“ für die Tiere geleistet werden. Unser Vogel hatte zum Beispiel neben seinem Auge eine Zecke, die ihm später entfernt wurde. Übrigens gehörte er zu den Zilpzalps (oder Weidenlaubsängern), einer Vogelart aus der Familie der Laubsängerartigen. In der Artenliste der Vögel im Neusiedler See – Gebiet des Nationalpark Neusiedler See – Seewinkels kann man zu diesem Vogel lesen „Als Brutvogel vorwiegend auf einige Wäldchen am Westufer sowie auf den Hanság beschränkt.“. Als Krönung dieser Vogelbeschau durften wir uns auch die Fangnetze ansehen. Übrigens werden alle Tiere am Ende wieder in ihre Freiheit entlassen! Noch war aber unser Vormittag nicht zu Ende. Wir unternahmen noch einen kurzen Spaziergang entlang des Seedammes zu den Przewalski-Pferden, der einzigen Wildpferdart, die es heute noch gibt. Wir konnten diese Pferde mit Hilfe von Ferngläsern sehr gut beobachten. Andy hatte sogar ein Spezial-Fernglas dabei, mit dem wir über unsere Handys die Pferde herangezoomt fotografieren konnten. Zum Schluss stellten wir dann fest: Der Unterricht im Freien war viel viel zu schnell vergangen, aber wir erfuhren wieder viel Neues und Interessantes und freuen uns schon sehr auf unseren nächsten Nationalparktag im November! Andrea Tschida
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